Peter Paul Rubens (1577-1640) Die Patrone der Oratorianer: Die hll. Maurus, Gregor d. Gr., Papianus, Nereus, Flavia Domitilla und Achilleus  Ölskizze für das Altarbild in Sta. Maria Valicella, Rom, 1608; Öl auf Leinwand | © DQS/Salzburg Museum Peter Paul Rubens (1577-1640) Die Patrone der Oratorianer: Die hll. Maurus, Gregor d. Gr., Papianus, Nereus, Flavia Domitilla und Achilleus  Ölskizze für das Altarbild in Sta. Maria Valicella, Rom, 1608; Öl auf Leinwand | © DQS/Salzburg Museum
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Von Bernini bis Rubens
Ausstellung
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Römischer Barock aus der Sammlung Rossacher

Rom gilt als der Geburtsort des Barocks. In der bedeutenden Sammlung Rossacher im Salzburg Museum finden sich Entwürfe, die zu Schlüsselwerken dieser Kunstepoche werden sollten. Arbeiten von Gianlorenzo Bernini und seinem Atelier sind ebenso vertreten wie von seinem Konkurrenten Alessandro Algardi. Ein Entwurf für den Hochaltar der Chiesa Nuova von Peter Paul Rubens zeigt dessen wichtigsten römischen Auftrag. Dieser ist auch ein beredtes Beispiel für die Zusammenarbeit von Künstler und Auftraggeber.

Den Entwürfen sind Großfotos der Werk-Ausführungen beigesellt. Sie vervollständigen das Bild des barocken Roms im Nordoratorium des Salzburger Doms.

Kurt Rossacher (1918-1988) sammelte Entwürfe – Ölskizzen, Bildhauerbozzetti und Zeichnungen – europäischer Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts. Dabei war ihm zunächst die künstlerische Qualität der Werke wichtiger als bestimmte Kunstlandschaften oder Künstlernamen. Dennoch finden sich in seiner Sammlung genügend Vorarbeiten zu wichtigen Kunstvorhaben in der Stadt Rom. Zu den wichtigsten Vertretern zählen in diesem Zusammenhang Gianlorenzo Bernini und Pietro da Cortona. Für Peter Paul Rubens war ein Auftrag in Rom von besonderem Wert für seine weitere Laufbahn.

Die Konzentration auf Beispiele römischer Kunst ist mit dem Thema der kommenden Ausstellung in den Räumlichkeiten der Residenzgalerie abgestimmt. Die Schau „Goldene Zeiten. Holländische Malerei des 17. Jahrhunderts“ mit Meisterwerken aus dem Sammlungsbestand der Residenzgalerie Salzburg und jenem der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien wird am 3. August eröffnet. 

Das DomQuartier Salzburg präsentiert damit zwei Sonderschauen, die das Kernthema des Hauses, den Barock, aufgreifen. Sie sind thematisch verbunden und treten miteinander in einen reizvollen Dialog.

Der Gang durch die Residenzgalerie über die Dombogenterrasse in das Nordoratorium des Salzburger Doms wird so zu einer spannenden Expedition durch die Barockzeit mit ihren vielfältigen Facetten, Ausdrucksformen, Traditionen, aber auch Unterschieden: Auf der einen Seite die katholisch geprägte Kunst mit Klerus und Adel als Auftraggeber, auf der anderen Seite die protestantischen nördlichen Niederlande mit ihrer republikanischen Staatsform. Hier schufen die Künstler für ein erstarkendes Bürgertum und einen sich etablierenden Kunstmarkt ‒ eine einzigartige Konstellation, die die Bildsprache und die Funktion der Kunst verändern sollte.

Rom

Rom war seit Jahrhunderten das religiöse und kulturelle Zentrum Europas. Bereits seit der Renaissance waren die Päpste bestrebt, Rom zur glänzendsten Stadt der Christenheit zu machen. Dazu gehörte eine Stadtplanung mit neuen Straßenzügen, mit Sichtachsen auf Paläste und Plätze mit Brunnen und Obelisken.

Rom gilt als der Geburtsort des Barocks. Er war die letzte Kunstrichtung, die sich in ganz Europa verbreitete – und darüber hinaus bis nach Südamerika. Mächtig, klassisch und eindrucksvoll sollte er sein – und ein beredter Botschafter des Katholizismus.

Seit dem Konzil von Trient hatte die katholische Kirche ein neues Selbstbewusstsein. Die Gegenreformation wurde vor allem mit Hilfe der Kunst vorwärtsgetrieben. 1626 wurde der neue Petersdom geweiht. Die Stadt wurde mit Kirchen, Brunnen, Plätzen, Palästen und Villen geschmückt. Die Kunst avancierte zum Instrument herrschaftlicher Selbstinszenierung.

Papst Urban VIII. (1568-1644) und der Bildhauer, später auch Architekt, Gianlorenzo Bernini waren in dieser Hinsicht ein kongeniales Paar. Urbans Nachfolger, Innozenz X. (1644-1655) bevorzugte Alessandro Algardi als Bildhauer. Bernini verlor vorübergehend alle öffentlichen Aufträge – bis der Papst seinen Entwurf für den Vierströmebrunnen auf der Piazza Navona sah!

Rom war zudem Anziehungspunkt für Künstler aus ganz Europa. Hier konnten sie an einem Ort antike und moderne Monumente studieren. Von hier brachten sie einen neuen Kunststil – den Barock – zurück in ihre Heimat.

Von Bernini bis Rubens

Gianlorenzo Bernini und sein Konkurrent Alessandro Algardi sind die herausragenden Protagonisten der römischen Barockskulptur. Die Malerei ist in der Ausstellung durch Berninis Freund Giovanni Battista Gaulli, gen. Il Baciccio, und Pietro da Cortona vertreten. Peter Paul Rubens gilt als der große Vermittler italienischer Kunst in den Norden. Mit Anton Raphael Mengs beginnt das Ende der barocken Kunstrichtung.

Weiters sind Arbeiten von Mariano Rossi, Domenico Corvi und Benedetto Luti ausgestellt.

„Ein Entwurf stellt ein Projekt in der vollen Kühnheit der schöpferischen Phantasie dar“

Kurt Rossacher

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