AIKO-Krippe | © Textil-Kunst-Galerie Sammlung Aichhorn AIKO-Krippe | © Textil-Kunst-Galerie Sammlung Aichhorn
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© Textil-Kunst-Galerie Sammlung Aichhorn
Authentisch & Tradition Anna Maria Haider

Zur Krippe her kommet...

Josef, Maria und das wundersam neugeborene Kindlein in der Krippe verkörpern den Inbegriff des christlichen Weihnachtsfestes. Besonders im Alpenraum entwickelte sich im 18. und 19. Jahrhundert eine regelrechte Krippenkultur. Wer diesen historisch hochinteressanten und detailreichen, künstlerischen Ausdruck der volkstümlichen Frömmigkeit liebt, ist in der Salzburger Altstadt richtig!

1223 soll zum ersten Mal die Geburt Christi in Form eines Krippenspiels in Greccio, in der Region Latium (Rom und Umgebung) nachgespielt worden sein. Der Legende nach entwickelte Franz von Assisi in der Vorweihnachtszeit die Idee, ein lebendes Bild der Bethlehem-Szene zu errichten, bevölkert mit menschlichen und tierischen Komparsen. Seine Inspiration war, den Menschen nahe zu bringen, in welcher Armut und Bescheidenheit der Sohn Gottes in diese Welt kam. Jedenfalls fand das Krippenspiel so begeisterte Resonanz, dass die Darsteller aus Holz nachgeschnitzt und aufgestellt wurden – so sind die allerersten Krippen entstanden.

Schauplätze der Heiligen Nacht

Das Geschehen rund um das Jesuskind spielt in den Salzburger Krippen vor verschiedensten Kulissen. So wird in einer Bauernkrippe die Weihnachtsgeschichte in einem Stall oder einer Almhütte dargestellt, die orientalische oder „Morgenland“- Krippe zeigt die Protagonisten in einer von Palmen umstandenen Felsgrotte, nahe der fantasievoll gestalteten Stadt Bethlehem oder des himmlischen Jerusalem. Landschaftskrippen werden etwa vor Untersberg oder Festungsberg angesiedelt, Ruinenkrippen sitzen unter geborstenen Säulen oder Tempelfragmenten und die Wurzelkrippe war ein Lieblingssujet der Salzachschiffer, die ihre Kripperl gerne in aufgefischte Treibholzteile einbauten. 

Im Rahmen des Salzburger Advents spielen die Krippen und die stille Aufmerksamkeit, die sie erfordern, eine wichtige Rolle. Schon beim Bummel über den Christkindlmarkt am Residenzplatz kann man verschiedene Exemplare in den verglasten Rückwänden der Stände bewundern.

Ochs und Esel in den Kirchen

In den umgebenden Gotteshäusern werden antike Krippen, zumeist aus dem 19. Jahrhundert, jedes Jahr liebevoll arrangiert. Besonders hervorzuheben ist die „Jahreskrippe“ der kleinen Michaelskirche, dicht am Café Glockenspiel. Die in Salzburg-Ambiente angesiedelten Figuren und Dekorationen werden zu Fest- und Feiertagen ausgewechselt, eine seltene Sehenswürdigkeit. Aber auch im Dom (Krippe eines Tiroler Künstlers, aus etwa 1870), in der Stiftskirche St. Peter, in der Franziskanerkirche und in der Kajetanerkirche werden große Krippen eingerichtet.
Rechts der Salzach finden wir die heilige Gesellschaft in Krippen in der St. Sebastianskirche in der Linzer Gasse und in der Loreto-Kirche in der Paris-Lodron-Straße.
 

Krippen-Ausstellungen

Eine umfangreiche Sammlung der handgefertigten Kunstwerke besitzt das Salzburg Museum. Könige, Hirten, Engerl und typische Gestalten der Regionen wie Lampenträger, Musikanten, Handwerker, Bauern, Schäfer und viele Frauengestalten mit ihren Kindern scharen sich eifrig um das hochheilige Paar. Details zur Ausstellung in der Säulenhalle des Museums finden Sie hier.

Im Salzburger Heimatwerk kann man in der traditionellen jährlichen Ausstellung noch mehr besondere Krippen-Szenen finden. 
Die Darstellungen zur Geburt Christ haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Zeitgenössische Krippenkünstler offenbaren mit neuen Materialien und unterschiedlichen Interpretationen auf ihre Weise einen existentiellen Zugang zum Wunder der Geburt. 
Die Kostbarkeiten ländlicher und städtischer Häuslichkeit sind dort zu sehen bis 4. Jan. 2020. Montag bis Samstag, jeweils ab 10.00 Uhr, Residenzplatz 9.

Die ultimative Krippe

„Es begann 1963 in Wien, mit einer kleinen Tischkrippe mit Maria, Josef und dem Kind, etwas Tannengrün und einem Rauschgoldengel“:
Die berühmte Aiko-Krippe ist Teil der Sammlung Aichhorn in der Textil-Kunst-Galerie in der Steingasse 35. In über 50 Jahren schuf Brigitte Aichhorn-Kosina die ungewöhnliche, vier Meter lange und über drei Meter hohe Krippe mit mehr als 300 handgefertigten Puppen. So mancher der Salzburger, die sich an der Auslagenscheibe die Nase plattdrücken, soll unter ihnen sein Konterfei wiedergefunden haben!
Für die grandiose und humorvolle Entstehungsgeschichte des Gesamtkunstwerks klicken Sie bitte hier.
Öffnungszeiten:  Samstag und Sonntag im Dezember und Jänner, jeweils 15.00 bis 19.00 Uhr
Außerhalb der Öffnungszeiten nach telefonischer Vereinbarung unter +43 (0)664 - 9166 891
Dazu findet am 24., 25. und 26. Dezember wieder das „Turmblasen“ in der Steingasse 35, ab 19.00 Uhr, statt.
 

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