16.01.2021

Altstadt-Händler lukrieren Umsatz mit Click&Collect

Zahlreiche Salzburger Altstadt Unternehmen bieten im dritten Lockdown vorbestellte Waren zum Abholen und Serviceleistungen an. Die Kunden nützen das Shoppingangebot und unterstützen damit den lokalen Handel.

Der aktuelle dritte Corona-Shutdown erfordert innovative Geschäftsmodelle von den Altstadt Handels-, Dienstleistungs- und Gastronomiebetrieben, um das Umsatzminus so gering als möglich zu halten. Vor allem die Non-Food-Händler setzen alles daran die Waren und Produkte, die in ihren Geschäften lagern, an die Kunden zu bringen. So bieten zahlreiche Altstadt-Unternehmer umfangreiche Bestellservices wie „Click&Collect“, online, telefonisch sowie per E-Mail an und liefern die Ware oft persönlich noch am gleichen Tag der Bestellung dem Kunden bis an die Haustüre. Bezahlt wird kontaktlos – dabei erfüllt fallweise eine einfache Kassabox ihren Zweck.

Trotz Lockdown regionaler Einkauf in der Altstadt möglich
Normalerweise herrscht in den Wochen nach Weihnachten reges Treiben in den Straßen und Gassen, wenn Einheimische und Stadtbesucher durch die Salzburger Altstadt flanieren, um zu shoppen, Geschenkgutscheine einzulösen, umzutauschen oder kulinarische Angebote zu genießen. In der aktuellen dritten Schließungswelle ist das nur beschränkt möglich. Geöffnet sind derzeit nur Läden, die den notwendigen täglichen Bedarf decken wie zum Beispiel das Delikatessen-Geschäft Azwanger, diverse Imbiss- und Marktstände am Grünmarkt, die Konditoreien Schatz und Fürst, die Fleischerei Erlacher sowie Bäckereien, Reformhäuser, Drogerien und Apotheken. Die meisten Geschäfte des Einzelhandels müssen voraussichtlich noch bis 24. Jänner 2021 geschlossen bleiben. Grund für zahlreiche Salzburger Altstadt Unternehmen sich kämpferisch zu zeigen und der Krise mit innovativen Geschäftsmodellen zu trotzen.

Sicher und kontaktlos einkaufen
Einige Altstadt-Gastronomiebetriebe bieten Speisen und Getränke als Take-away sowie Bestell- und Lieferservices an und sorgen damit für eine beliebte Abwechslung am Speiseplan vieler Salzburger. Auch die Altstadt-Handelsbetriebe im Non-Food-Bereich wollen sich von den großen internationalen Onlineanbietern nicht geschlagen geben und bemühen sich mit kontaktlosen, aber durchwegs kundenfreundlichen Verkaufsstrategien die disponierte Ware in ihren Geschäften zum Absatz zu bringen. Zumal auch in Corona-Zeiten benötigte Güter wie Kleidung, Accessoires, Wohnungseinrichtungsgegenstände, Bücher, Blumendekors oder Uhrenreparaturen nachgefragt werden.

Click&Collect, Bestell- und Lieferservices
In vielen Altstadt-Geschäftsauslagen sind neben den zum Verkauf angebotenen Konsumgütern eine umfangreiche Kundeninformation zur möglichen Erreichbarkeit und Abholzeiten angebracht. Viele Einzelhandelsbetriebe bieten regelmäßige „Öffnungszeiten“ an, die sich von den normalen Geschäftszeiten nicht wesentlich unterscheiden. So können derzeit Kunden ihre gewünschte Ware schnell und einfach telefonisch, per E-Mail oder Mouseclick bestellen, bargeldlos bezahlen und direkt nach Hause liefern lassen. In vielen Fällen erfolgt die österreichweite Lieferung portofrei oder der Unternehmer übernimmt im Raum Salzburg persönlich den Warentransport zum Kunden. Einzelne Händler bieten zudem mit „Click&Collect“ die Möglichkeit an, einzelne Produkte online oder in den Sozialen Medien zu recherchieren und vorzubestellen. Bei Bedarf kann der Kunde hier die fachkundige Beratung in Anspruch nehmen und zusätzliche Informationen zum gewünschten Produkt einholen. Die Abholung und sichere Bezahlung - bar, mit Kredit- oder Bankomatkarte - der bestellten Ware erfolgen stationär kontaktlos im Freien vor dem Geschäft. Besonders Stammkunden nehmen dieses Verkaufsmodell derzeit bevorzugt in Anspruch, bestätigen namhafte Geschäftsinhaber in der Salzburger Altstadt.

Bücher sind gefragt
Bei der Rupertus Buchhandlung gehen derzeit täglich 80 bis 100 Pakete mit bestellten Büchern zur Post und durchschnittlich holen rund 50 Kunden persönlich ihre Vorbestellungen ab und bezahlen direkt vor Ort bar oder am mobilen Kredit- und Bankomatkartenautomaten. Trotzdem muss in der aktuellen Handelsschließung die Buchhandlung in der Dreifaltigkeitsgasse mit Umsatzeinbußen von rund 30 Prozent rechnen, bestätigt Klaus Seufer-Wasserthal, Obmann der Salzburger Buchhändler und Geschäftsführer der Rupertus Buchhandlung.

Schnäppchenjagd im Lockdown
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in der Modebranche. Anfang Jänner beginnt in der Salzburger Altstadt traditionell der Winterschlussverkauf. So befinden sich derzeit in vielen Modegeschäften Sale-Angebote, die das Herz jedes Schnäppchenjägers höherschlagen lässt. Bestellt und gekauft kann aktuell nur online, telefonisch oder per E-Mail werden. Brigitte Dworschak-Egger vom gleichnamigen Fashion-Store scheut keinen Aufwand, um auch während des Lockdowns mit den Kunden aktiv in Kontakt zu bleiben. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten setzt die Geschäftsinhaberin der Modeboutique „dworschaks“ in der Linzer Gasse auf professionellen Service und persönliche Beratung, wenn auch oftmals nur telefonisch. „Es freut uns besonders, dass die Stammkunden uns die Treue halten! Aber durchaus kontaktieren uns auch Passanten, die zufällig an unserem Geschäft vorbeispazieren und unsere lukrativen Angebote entdecken, gleich bestellen und die Ware direkt bei uns abholen. Wichtig ist, das Geld muss im Umlauf bleiben und so versuchen wir mit unserer Verkaufsstrategie eine ausgewogene Win-Win-Situation für uns als Händler und für unsere Kunden zu schaffen, in der Hoffnung mit einem möglichst geringen Umsatzminus über die Runden zu kommen“, erklärt Brigitte Dworschak-Egger, die täglich bestellte Ware vor ihrem Geschäft an Kunden aushändigt und zahlreiche Bestellungen im Raum Salzburg persönlich direkt vor die Haustüre liefert.

Kontaktlose Bezahlung auf Vertrauensbasis
Ein besonderes Geschäftsmodell bietet das Blumengeschäft „Astrein“ in der Pfeifergasse in der linken Salzburger Altstadt. Hier können die Kunden ihre Bestellwünsche telefonisch oder per E-Mail aufgeben. Das Floristenteam ist täglich Montag bis Freitag von 9:00 bis 17:00 Uhr und samstags bis 16:00 Uhr im Geschäft, um die bestellten Blumen- und Topfpflanzen-Arrangements gemäß den individuellen Kundenwünschen zu gestalten. Diese werden terminvereinbart direkt vor dem Geschäft zur Abholung bereitgestellt - bezahlt wird bar, indem der Kunde das Geld direkt in die neben der Ware stehende Handkassa deponiert. Thomas Fellner, Geschäftsinhaber von Astrein, freut sich über die Treue und Ehrlichkeit seiner vorwiegenden Stammkunden, denn die Laufkundschaft, von der sein Geschäft in normalen Zeiten stark profitiert, bleibt derzeit völlig aus.

Lokal in der Altstadt einkaufen bringt Vorteile für Kunden und Handel
Der Großteil der Salzburger Altstadt Unternehmer setzt alles daran auch während des dritten Lockdowns die Kunden mit speziellen Serviceleistung zu binden. „Ein Vorteil von ¸Click&Collect´ ist, dass der Kunde nicht lange auf seine Bestellung warten muss und gegebenenfalls überprüfen oder anprobieren kann. Wer sein Geschäft seines Vertrauens weiter zur Verfügung haben möchte, muss jetzt regional einkaufen! Die Kunden unterstützen damit aktiv die Altstadt-Händler und Gastronomiebetriebe in dieser herausfordernden Zeit und sorgen dafür, dass wir uns auch in Zukunft über einen bunten Warenmix und ein vielfältiges Kulinarik-Angebot in der Salzburger Altstadt freuen können“, appelliert Dr. Sandra Woglar-Meyer, Geschäftsführerin des Salzburger Altstadtverbandes. Der Altstadtverband Salzburg bietet auf seiner Homepage mit dem „Altstadt Schaufenster“ eine virtuelle Window-Shopping-Plattform an, mit der sich die Salzburger auch jetzt die Altstadt „nach Hause zu holen“ können - Schaufensterbummeln der etwas anderen Art.

 

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