Genussprojekt: Alexandra Meissnitzer & Christina-Sonja Weinhandl | © Andreas Kolarik Genussprojekt: Alexandra Meissnitzer & Christina-Sonja Weinhandl | © Andreas Kolarik
Zurück zur Übersicht
© Andreas Kolarik
Alles außer gewöhnlich Wilfried Kropp

Genussprojekt – Einkehrschwung in der Altstadt

Erst kam der Sport, jetzt ist das Genießen dran. Alexandra Meissnitzer, ein Superstar unter den österreichischen Skirennläuferinnen, hat das Genießen erst gelernt, seit sie mit ihrer Geschäftspartnerin Christina-Sonja Weinhandl das „Genussprojekt“ betreibt. Am Ursulinen-Platz 4, direkt an der fast senkrechten Felswand des Mönchsbergs, in einem Haus, das schon im 16. Jahrhundert erbaut wurde, wird „unkompliziert, aber gut“ gekocht – so die Leitlinie.

Manche nennen es cross-over, andere mediterran-asiatisch mit österreichischen Anklängen – auf jeden Fall soll das neue Lokal ein Treffpunkt all derer werden, für die Genießen etwas Alltäglich-Normales ist. Das „Frühglück“ lockt morgens die ersten Gäste an, mittags werden leichte, frisch gekochte Gerichte angeboten, nachmittags vielleicht ein Glass Prosecco, abends dann einen Fisch oder ein edles Stück Fleisch – das Konzept spricht viele an, die es eher lässig mögen.

Geschäftsführerin mit viel Branchenerfahrung ist „Sonja“, die das Genussprojekt 2004 in Liefering gegründet hat. Alexandra Meissnitzer ist 2006 als 50-Prozent-Gesellschafterin eingestiegen. Die Abtenauerin, die jetzt in der Stadt Salzburg lebt, ist von der Altstadt begeistert. „Salzburg hat ein besonderes Flair und es ist großartig für mich, jetzt Teil des Ganzen zu sein,“ bekennt sie. Und der Ursulinenplatz, ihr neuer Standort seit November 2019, wird durch den Gastgarten, der im Frühjahr eingerichtet wird, noch attraktiver werden. Wenn dann die Gäste draußen mit dem Glas Wein in der Hand den „Bergputzern“ im Frühjahr bei der Arbeit zuschauen, wird ein echtes Salzburg-Feeling entstehen.

Mit dem Standort Ursulinenplatz ist Alexandra Meissnitzer sehr zufrieden.

Die Altstadtgaragen sind nur wenige Minuten Fußweg entfernt, an der Salzach spazieren bei schönem Wetter hunderte von Menschen entlang. Und mit der „Hommage an Mozart“, einer Bronzefigur des deutschen Künstlers Markus Lüpertz, das den Ursulinenplatz gegenüber der Markuskirche ziert, ist auch Salzburgs Genius ´ vertreten.

Kocht Alexandra Meissnitzer eigentlich selbst zu Hause? Sie lacht: „Manche Leute glauben ja, dass ich mich nur in das Genussprojekt eingebracht habe, damit ich nicht kochen muss.“ Diesem Vorurteil widerspricht sie zwar, aber sie kocht in der Tat wenig. Ein wichtiger Grund: „Ich bin nach wie vor viel unterwegs“ – vor allem im Auftrag des ORF, für den sie während der Saison um die halbe Welt reist und Skirennen kommentiert.

Was ihr dabei besonders Spaß macht: Mit der Helmkamera die Abfahrten herunterrasen.

Aber ihr Spektrum ist breiter: Sie moderiert Veranstaltungen, hält Motivationsvorträge bei Unternehmen und Verbänden, unterstützt Charity-Projekte. Sehr engagiert nimmt sie die Rolle als „Botschafterin für das Salzburger Land“ wahr. Für diese Aufgabe ist sie die Idealbesetzung, weil es auch hier um das Genießen und das Entdecken heimatlicher Traditionen geht.
 

Lebt das Genussprojekt eigentlich von ihrer Bekanntheit?

Die charmante und selbstsicher auftretende Alexandra Meissnitzer wehrt ab: „Es würde nicht zu mir passen, wenn ich mich in den Vordergrund drängen würde.“ Natürlich freut es sie, wenn sie erkannt wird oder ein Skifahrer aus vergangenen Tagen mal vorbeischaut, aber die große Geste, das große Hallo liegt ihr nicht. „Ich bleibe eher im Hintergrund, arbeite zwar am Konzept mit, aber den Laden schupft die Sonja.“

Der „Laden“, wie Alexandra Meissnitzer das neue Restaurant salopp nennt, strahlt Wärme aus.

Satte Farben wie Petrol kontrastieren mit Messing und Rot. Der Tresorraum des Vormieters, eines Schmuckhändlers, wird heute als Weinlager genutzt. Apropos Weine: Christina-Sonja Weinhandl hat, wie der Name schon andeutet, ein besonderes Faible für gute Weine: Erste Adressen aus Österreich wie etwa Tement und Umathum machen das Genussprojekt auch für Weinkenner interessant. Einige Weine tragen sogar ein Genussprojekt-Etikett. 
Irgendwie passt im Genussprojekt alles zusammen: Die Cross-Over-Küche, der Mönchsberg, die Salzach und der Mozart vor der Tür. Hier entsteht eine ganz spezielle Salzburger Melange. Nur Mozartkugeln gibt es nicht.
 

Sie möchten über neueste Blog-Einträge per E-Mail informiert werden?
Dann melden Sie sich hier an.