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Authentisch & Tradition Wilfried Kropp

Meindl Fashion: Für Gebirgsstädter

„Ich liebe das Einfache, Wertvolle. Aber ich bin kein konservativer Mensch. Man muss Dinge weiterentwickeln, weiterspielen. Nur dann hat die Tradition eine Chance, auf Dauer zu überleben.“ Markus Meindl, Inhaber von Meindl Fashion, steht auf einem Fundament von Werten, die sein Leben als Unternehmer leiten. Er ist das Gesicht hinter der Marke „Meindl“. Auf der rechten Altstadtseite, am Platzl, hat er vor weniger als einem Jahr ein großzügiges Geschäft auf drei Etagen eröffnet. Programmatisch nennt er sein Geschäft „Authentic Luxury Store.“

Meindl steht für Leder, genauer gesagt für Wildleder. Markus Meindl hat schon im zarten Alter von acht Jahren ein Ledermapperl für die Schule genäht. Leder lässt ihn seit dieser Zeit nicht los. Er steht in der familiären Tradition, entwirft und entwickelt aber ständig neue Formen. „Alles, was Sie hier sehen, ist durch meine Hände gegangen.“

Das Geschäft am Platzl 4, in dem acht Berater tätig sind, hat die rechte Altstadtseite zweifellos aufgewertet. Da Meindl eine in Deutschland, Italien und anderen europäischen Ländern bekannte Marke ist, kommen mittlerweile viele Besucher von weit her, um sich individuell beraten zu lassen. Auch die Nachbarschaft zum Hotel Sacher und zum Café Bazar ist vorteilhaft. Der Sitz von Meindl Fashion ist allerdings Kirchanschöring, ein Dorf von rund 3.000 Einwohnern ganz in der Nähe von Laufen und Oberndorf.

„Ich habe mich flussaufwärts an der Salzach entwickelt“, sagt der 50-jährige Unternehmer lachend: In Burghausen zur Schule gegangen, die HAK in Oberndorf besucht, ein Wohnhaus in Laufen gebaut und jetzt mit einem eindrucksvollen Geschäft in Salzburg vertreten: „Wir sind angekommen.“ Die rechte Salzach-Seite bezeichnet er als die „charmante Seite von Salzburg.“
 

Am Firmensitz Kirchanschöring erstellen rund 120 Mitarbeiter mit alten Handwerkstechniken Lederhosen, Lederjacken, Taschen, Röcke, Accessoires, aber auch elegante Sessel, Sofas und Wandbespannungen. Der Stil: zeitlos, mit viel Liebe zum Detail. Die Nutzung: langlebig und damit nachhaltig. Auf den ersten Blick traditionell, für das Leben auf dem Land und in den Bergen gemacht, aber doch so zeitgenössisch, dass sich auch die urbane Elite angesprochen fühlt. Meindl hat dafür den Begriff „Gebirgsstädter“ geprägt.

Um diese Strategie zu unterstreichen, geht Markus Meindl auch Kooperationen mit Unternehmen ein, die einen ähnlichen Qualitäts- und Stilanspruch haben, beispielsweise mit BMW und Porsche. Neu ist eine Kooperation mit der edlen Schweizer Uhrenmarke Hublot: Das Uhrengehäuse aus gebürsteter Bronze, das Wildlederarmband im schwarzbraunen Farbton „Altsalzburg“, aufwändig in Bayern bestickt und sehr exklusiv in nur 100 Exemplaren hergestellt. Für´s Oktoberfest eigentlich zu schade. 

Der wichtigste Werkstoff für Meindl ist echtes Wildleder, für dessen traditionelle Verarbeitung der Name Meindl steht. Es gibt nicht mehr viele handwerklich arbeitende Gerbereien in Europa. Meindl hat aber in den letzten Jahrzehnten ein Netz von Partnerbetrieben in Österreich und anderswo aufgebaut, die zu hundert Prozent für Meindl arbeiten und somit ihre Existenz sichern. Diese Betriebe beherrschen noch die selten gewordene „Sämischgerbung“, bei der das Leder mit Fischtran behandelt wird und am Ende eines bis zu vier Monaten langen Arbeitsprozesses einen hellen Farbton erhält. Beim Thema Leder gerät Markus Meindl ohnehin ins Schwärmen: „Leder ist wertvoll, zuverlässig und hochemotional.“ Für eine Jacke werden vier bis sechs Hirschleder benötigt, für eine Hose zwei, für ein Sofa 35. 
 

Das Salzburger Geschäft strahlt eine warme Wohlfühlatmosphäre aus. Die Mitarbeiter spüren keinen Verkaufsdruck vom „Chef“, der bisweilen selbst im Laden steht, das Maßband locker um den Hals geschwungen. Ihre Aufgabe ist es vornehmlich, die Kunden darin zu unterstützen, ihren Stil zu finden. Das fällt leicht in dem großen Geschäft, denn die Auswahl ist überwältigend – und irgendwie passt alles zusammen.

Selbstverständlich findet der Besucher dort auch eine „kuratierte Auswahl“ von Meindl-Schuhen. Verkaufsberater Manuel Leithner, gepflegter Vollbart, kräftige Statur, Harley-Fahrer, strahlt die Ruhe aus, die sich auf Kunden überträgt: „Bei einer Tasse Kaffee oder einem Whisky an der Bar können wir in Ruhe das Outfit besprechen und anprobieren.“ Auch das Ladendesign stammt von Markus Meindl: „Das ist meine Identität.“

Mit Ehefrau Daniela und den drei Kindern im Alter von vier, sechs und acht Jahren wohnt er in Laufen. Das Haus am Ufer der Salzach ist in Zusammenarbeit mit dem Architekten Josef Anghuber selbstverständlich im „Meindl-Stil“ entstanden. Sein Qualitätsanspruch ist auch im Alltäglichen zu spüren: Die Familie frühstückt gerne zusammen und genießt dabei den Joghurt des Wolfgangseer Schafbauern Sepp Eisl.

„Produkte, die so authentisch produziert werden wie dieser Joghurt, begeistern mich einfach.“ Diese Begeisterung spürt man auch beim Thema Jagd. Markus Meindl hat eine Hochgebirgsjagd im Lungau gepachtet. Mit seinem Freund Max Mayr-Melnhof, dem Salzburger Landesjägermeister, hat er kürzlich die Initiative „Save the Wildlife“ gegründet, deren Ziel es ist, das Wissen um die Zusammenhänge in der Natur weiterzugeben, vornehmlich an Schüler im Land Salzburg. 

Das Unternehmen Meindl besteht seit 1683 und ist seit dieser Zeit ununterbrochen in Familienbesitz. Markus Meindl ist der Eigentümer von Meindl Fashion. Seine Cousins Lukas und Lars leiten das Schuhunternehmen. 
 

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