Pinkernells Whisky Market Salzburg | © Wildbild Pinkernells Whisky Market Salzburg | © Wildbild
Authentisch & Tradition Wilfried Kropp

Pinkernells Whisky Market

Whisky und Salzburger Wasser

Eine winzige Insel nördlich des Polarkreises, rund 32 Kilometer westlich vom norwegischen Festland entfernt, im rauen Nordatlantik gelegen, das ist Myken. Ein Paradies für Angler, die dort Kabeljau und Heilbutt finden. Klare, salzige Luft, immer windig. Myken ist aber auch ein Ort, den Whisky-Freunde gerade entdecken. Denn hier wird ein Arctic Single Malt Whisky nach strengen schottischen Regeln produziert. Und nur ein einziger Shop in Österreich darf diese Rarität verkaufen: Pinkernells Whisky Market in Salzburg, etwas versteckt in einer Passage am Alten Markt 1 gelegen.

Inhaber Klaus Pinkernell | © Wildbild
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Inhaber Klaus Pinkernell und seine Salzburger Shop-Leiterin Dorothee Hoffmann-Gebhardt, eine studierte Biologin, sind nicht nur auf diese Rarität stolz, sondern generell auf ihr Sortiment von rund 500 verschiedenen Whiskys, die sie im Laden und (teilweise) auch im Online-Shop anbieten. Darunter sind  bekannte Marken, die man auch in einem gut sortierten Supermarkt findet, aber mit besonderem Engagement kümmern sie sich um die wenig bekannten, kleinen Destillerien und unabhängigen Abfüller, um deren Abfüllungen den österreichischen Whisky-Liebhabern näherzubringen. Klaus Pinkernell kennt die meisten der rund 130 schottischen Brennereien persönlich und bekommt daher auch mit, wenn mal ein besonderes Fass abgefüllt wird.

„Dann kämpfen wir um jede Flasche“, sagt er lachend. Aber mehr als 20 bis 30 Flaschen kann er seinen Kunden oft nicht anbieten. Die sind dann schnell vergriffen.

Der Berliner Klaus Pinkernell, eine imposante Gestalt mit längerem weißem Haar und Bart, spricht mit seinem Konzept die Interessierten an, die in die Whisky-Welt tiefer einsteigen wollen, die neugierig sind und sich auch mal auf Experimente einlassen. Er selbst ist in die Whisky-Welt hineingestolpert: Als Jugendlicher auf Partys Whisky-Cola getrunken, wie fast jeder in seinem Alter. Als sein Vater ihm mal den Flaschenrest einer besseren Marke zum Probieren überließ, tat sich eine neue Welt auf. Die Neugier packte ihn, er stieg tiefer ein, entdeckte einen ganzen Kosmos von Aromen. Er hängte seinen Job als Börsenmakler an den Nagel und machte schließlich sein Hobby zum Beruf. Heute ist er eine anerkannte Autorität unter den Whisky-Kennern. Seit sieben Jahren betreibt er das Geschäft in Salzburg, zu dem Kunden aus einem weiten Umkreis pilgern. Das Berliner Geschäft besteht seit knapp 20 Jahren. Um seinen Kunden die Besonderheiten vorzustellen, bieten Pinkernell und seine Shopleiterin Hoffmann-Gebhardt sogenannte „Tastings“ an. Das sind Verkostungen im Geschäft, die aus Interessierten Kenner machen. Pinkernell ist aber auch bereit, solche Tastings im privaten Kreis zu organisieren. Und wie findet man heraus, welcher Whisky den eigenen Vorlieben am besten entspricht? Klaus Pinkernell: „Die ideale Methode gibt es nicht. Man muss probieren: trial and error.“ Dorothee Hoffmann-Gebhardt ergänzt: „Wir fragen den Kunden, ob er lieber Rotwein oder Weißwein mag, Kaffee oder Tee trinkt, starke oder lieber subtile Eindrücke bevorzugt.“ „Sensorisch herantasten“ nennen die beiden Experten diesen Weg.

Wer bei der nächsten Schottland-Reise mal eine besonders schön gelegene Destillerie kennenlernen will, dem empfiehlt Klaus Pinkernell die Insel Raasay im Bereich der Inneren Hebriden. Die Whisky-Brennerei gleichen Namens besteht erst seit 2017 und wirbt mit der schönsten Aussicht auf die Berge der gegenüber liegenden Insel Skye. Der erste dreijährige Whisky kommt 2020 in den Verkauf. Pinkernell hat sich 30 Flaschen gesichert. In der Zeit zwischen Gründung und Verkauf des ersten eigenen Dreijährigen wird ein unabhängig abgefüllter Single Malt mit dem schönen Titel „While we wait“ angeboten.

Das Whisky-Universum hat sich in den letzten Jahren stark vergrößert. Nicht nur aus Schottland oder Kentucky kommen Qualitätsabfüllungen: Bei Pinkernell finden sich in den dicht gefüllten Regalen auch Whiskys aus Irland, Japan, Kanada, Deutschland und – dem Waldviertel. Eine Besonderheit ist in den letzten Tagen dazu gekommen: GlenAllachie aus dem schottischen Aberlour, bekannt für seine fruchtig-würzigen Abfüllungen.

Wer übrigens den Whisky seiner Wahl „aufschließen“ will, gibt etwas Wasser hinzu. Braucht es für diese Kostbarkeiten ein besonderes Wasser, vielleicht Gletscherwasser aus Grönland? Klaus Pinkernell lacht: „Alles Blödsinn. Wir haben hier in Salzburg ein großartiges Leitungswasser aus den Bergen.
Salzburger Wasser ist ideal für Whisky.“

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