Teppichweberei Weiss | © Wilfried Kropp Teppichweberei Weiss | © Wilfried Kropp
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Authentisch & Tradition Wilfried Kropp

Handweberei Weiss - Alles ist möglich

Im Haus geboren, im Haus aufgewachsen und das Handwerk vom Vater gelernt, bis heute im Haus gearbeitet und das Wissen an den Sohn Maximilian weitergegeben. Das nennt man Kontinuität und Familientradition. Rupert Weiß, ein durch und durch fitter Sechziger, und sein Sohn Maximilian, 32 Jahre jung und Vater von zwei kleinen Kindern, führen nun in der vierten und fünften Generation das Erbe ihrer Vorfahren fort und weben Teppiche. Ganz nach alter, handwerklicher Art, auf Webstühlen, die teilweise über 100 Jahre alt sind. Mitten in der Salzburger Altstadt, in einem schmalen Durchgang zwischen Getreidegasse und Griesgasse. 

Handwerklich hergestellte Teppiche sind etwas ganz Besonderes: Anspruchsvolle Kunden können sich Teppiche genau nach ihren Vorstellungen in Farbe, Material und Größe herstellen lassen. Im Extremfall können sie eigene Stoffreste mitbringen, aus denen dann Fleckerlteppiche gewebt werden. Das ist dann Recycling auf elegante Art.

Handgewebte Teppiche aus Materialien, deren Herkunft man genau kennt, liegen im Trend. Langlebig, regional, ressourcenschonend – all diese heute so geschätzten Attribute treffen auf Teppiche der Handweberei Weiss zu. „Genau das wollen die Kunden heute,“ erläutert Rupert Weiß.

Wobei der Kundenkreis nicht eng zu sehen ist: Teppiche von Weiss liegen nicht nur in Privathäusern, sondern auch in renommierten Hotels und Geschäften aller Art. In Salzburg ist Weiss seit Generationen wohlbekannt, doch Kunden kommen auch aus Wien und München. „Es sind Menschen, die Wert auf Qualität legen,“ ergänzt Maximilian Weiß seinen Vater. 
 

Die Weberei befindet sich an einem geschichtsträchtigen Ort, dem Niederleghof, der seit fast 800 Jahren bekannt ist. Der Niederleghof bezeichnet einen Durchgang zwischen Getreidegasse und Griesgasse. Hier wurden früher die auf der Salzach transportierten Waren zwischengelagert. Das Gasthaus „Wilder Mann“ ist das Gegenüber der Weberei. Die Weberei ist 1843 gegründet worden und seither in Familienbesitz.

Sie gehört zu den verbliebenen Handwerksbetrieben in der Salzburger Altstadt. Auf den alten Webstühlen aus Holz, die heute noch genutzt werden, haben schon die Urgroßväter Teppiche gewebt. Für die Handweberei gibt es heute keine industriell gefertigten Webstühle zu kaufen. Folglich werden die „Alten“ gut in Schuss gehalten. Der handwerklich begabte Rupert Weiß hat sogar einen Webstuhl selbst gebaut. Die Webstühle sind verschieden breit und daher können Teppiche bis zu 3 Metern Breite hergestellt werden, ohne dass ein Aufpreis für eine Sondergröße verlangt würde.

„Wir weben eigentlich alles, was man sich vorstellen kann,“ erläutert Maximilian Weiß sein Konzept. Baumwolle, Schafwolle, Leinen, glatt oder mit Fischgrätmuster, einfärbig, schattiert, meliert, gemustert. „Es gibt eigentlich nichts, was wir nicht herstellen können,“ ergänzt Rupert Weiß und zeigt beispielsweise die Patschen aus Fleckerlteppich her, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Rund 80 Farben und Muster können im Verkaufsraum gezeigt werden.

Die grundlegende Technik ist seit Jahrtausenden bekannt: Beim Weben werden zwei Fäden verkreuzt. Kettfäden sind waagrecht vorgespannt und bilden den Träger. Die gefärbten Schussfäden werden horizontal mit einem „Schiff“ eingezogen. 

Bei aller Traditionsliebe: „Wir probieren immer wieder was Neues aus.“ Rupert Weiß hebt ein Muster vom Boden auf. „Das könnte mal ein Teppich für das Badezimmer werden.“ Er wird aus ungebleichter Wolle hergestellt, ist daher wasserabweisend, hygienisch und ungemein hautsympathisch. Er wird aus Wollresten hergestellt. 

Wer auf einem Weiss-Teppich steht, freut sich über sein handwerklich hergestelltes Unikat. Aber es ist mehr: In diesem Teppich lebt auch eine jahrtausendalte Tradition.

Hand.Kopf.Werk.

Wer jetzt Interesse bekommen hat, selbst einen Blick über die Schulter der Teppichweber Rupert und Maximilian Weiß zu wagen und vielleicht sogar selbst bei einem Webstuhl Hand anzulegen, hat im Rahmen des Festivals Hand.Kopf.Werk. die einmalige Gelegenheit dazu. Jetzt anmelden:

Alle Veranstaltungen im Rahmen von Hand.Kopf.Werk. und den Programmfolder zum Download finden Sie hier.

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